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Hilde (live)

from Live op Amrum by Die Tüdelband

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lyrics

*PLATTDEUTSCH*
Thorsten weer en ganz normaaler Jung, as dat so vele gifft.
En beten gau wassen, en grote
Stück. In de Flappe hett he en Zigarr, wiel he sik dormit cooler föhlt
un so geern en coole Fründin harr.
Thorsten is nu veertig, de Zigarr, de hett he jümmer noch in‘t Gesicht, blots de Fründin, de gifft dat nich.
Denn is dor Hilde. Hilde weer al fröher so ne Wilde. Op‘n Schoolhoff hett he se ansehn: Ach, wat weer se schöön mit ehr veel to bunte un veel to kotte Sommerkleed. He denkt sik:

Hilde, meenst du nich, wi geven echt‘n super Droompoor af?
Hilde, meenst du nich, wi geven echt‘n super Droompoor af?
Hilde, meenst du nich, wi geven echt‘n super Droompoor af?
Hilde, meenst du nich?

Un nu hett Hilde em wedder mal den Kopp verdreiht. Thorsten denkt: Vördem se wedder geiht:
Nu nehm ik mi en Hart un schnack se an: “Segg mal, Hilde, kannst du di dran erinnern? Do op‘n Schoolhoff...”
Un Hilde fraagt: “Op‘n Schoolhoff? Wat? Wann?”
Un Thorsten seggt: “Na ja, fröher, dat wi noch so veel jünger weren. Du in disset kakelbunte Kleed un ik, Thorsten, mit de Zigarr an de Wand dor achtern.”
Hilde seggt blots: “Ach so.”, un verdreiht de Ogen.
Un Thorsten weer sik sien Saak gor nich mal mehr ganz so seker
un kickt se eenfach wieder an, so as he dat fröher al so oft daan harr. Un wat he jümmer noch goot kann. Un he fraagt se: “Hilde, segg mal, wo süht dat denn bi di in‘t Leven ut?”
Un se meent: “Worüm wullt du denn dat weten?”
He tüggt gau an sien Zigarr, wiel he jüst op nix Beteret kümmt. Un he haapt, so en beten Tiet to schinnen. Üm sik denn villicht later nochmal so richtig to överwinnen un ehr to seggen, wo dull he se in all den Johren misst hett und se ok so oft küsst hett. In all sien Drööm weer se jümmer wedder de Eerstbesetten för de Hauptrull. Hilde weer al jümmer so dull. De harr he so geern as Fründin hatt... Un denn överwinnt he sik un fraagt:

Hilde...

Un kickt in ehr Gesicht.
Un se seggt: “Hey, Thorsten, so wat Schönet hett nich een nich anner to mi seggt. Wüllt wi mal en Kaffee drinken gahn?”
Un Thorsten kann sien Glück kuum faten un blots swoor wedderstahn, glieks na ehr Hand to griepen, man he hett ja ok en beten wat dortolehrt na all den Johren.
Un he seggt: “Jo, Hilde, wo weer dat denn so mit övermorgen? Denn morgen heff ik gor nich so veel Tiet.”
Un Hilde seggt: “Jo, dat höört sik ja goot an.”
Un denn geiht se jeder för sik tohuus un dinkt an den annern. Un as se to
Bett geiht sliekt sik en lüttle Leed in jemehr Kopp:

Hilde...

Hilde sitt an ehr Fröhstücksdisch un kann gor nich richtig eten, knabbert blots an ehr Broot. Se överleggt: Enerworrns op‘n Böhn mutt doch noch disse Kist mit de olen Plünnen sien. Ik sök de mal wedder rut. Villicht is dor ja noch wat dorbi. Un se stiggt op de Ledder un findt en olen Karton un se söökt jümmer wieder, bit se dat in de Hand hett: Dat Kleed mit de veel to rode Punkten. Un nau dat treckt se an‘n tokamen Avend an. Thorsten süht se al vun wieden un he röppt ehr to:

Hilde...

So gaht se Hand in Hand in‘t Café. Thorsten genütt jede Sekunn, wiel he dat so schöön funn un se lacht un snackt över de olen Tiden. Un Hilde vergitt, dat se egentlich al lang na Huus gahn wull. Un Thorsten haapt, dat Hilde villicht noch en poor Stünnen bi em blifft.
Bevör de Kellner mit de Reken kümmt, schrieft se noch en poor Riegen op‘n Beerdeckel:

Hilde...


*HOCHDEUTSCH*

Thorsten war ein ganz normaler Junge, wie's so viele gibt.
Ein bisschen schnell gewachsen, ein großes Stück.
In der Flappe ne Zigarette, weil er sich damit cooler fühlt und so gern ne coole Freundin hätte.
Thorsten ist jetzt 40, die Zigarette hat er immer noch im Gesicht, nur die Freundin, die gibt es nicht.
Dann ist da Hilde. Hilde war schon immer so ne Wilde. Auf dem Schulhof hat er sie angesehn:
Ach, was war sie schön - in ihrem viel zu bunten und viel zu kurzen Sommerkleid.
Er denkt sich:

Hilde, meinst du nicht, wir gäben echt'n super Traumpaar ab?
Hilde, meinst du nicht, wir gäben echt'n super Traumpaar ab?
Hilde, meinst du nicht, wir gäben echt'n super Traumpaar ab?
Hilde, meinst du nicht?

Und jetzt hat Hilde ihm wieder mal den Kopf verdreht. Thorsten sagt sich: Es ist nie zu spät.
Jetzt nehm ich mir ein Herz und sprech sie an. “Sag mal, Hilde, kannst du dich dran erinnern? Damals auf dem Schulhof...” Und Hilde fragt: “Auf dem Schulhof? Was? Wann?”
Und Thorsten sagt: “Na ja, damals, als wir noch so viel jünger waren. Du in diesem rot gepunkteten Kleid und ich, Thorsten, mit ner Zigarette an der Wand dort drüben.” Hilde sagt nur: “Ach so.” Und verdreht die
Augen. Und Thorsten ist sich seiner Sache gar nicht mal mehr ganz so sicher. Und schaut sie einfach weiter an, so wie er's schon damals so oft getan hat. Und was er immer noch gut kann.
Und er fragt sie: “Hilde, sag mal, wie sieht's denn so bei dir im Leben aus?”
Und sie meint: “Warum willste denn das wissen?”
Er zieht an seiner Zigarette, weil ihm grad nichts Besseres einfällt. Und er hofft, ein bisschen Zeit zu schinden. Um sich vielleicht später nochmal so richtig zu überwinden und ihr zu sagen, wie sehr er sie all die Jahre vermisst hat und sie so oft geküsst hat in all seinen Träumen war sie immer wieder die Erstbesetzung für die Hauptrolle. Hilde war immer so ne Tolle. Die hätte er so gern als Freundin gehabt... Und dann überwindet er sich und sagt:

Hilde...

Und sieht in ihr Gesicht.

Und sie sagt: “Hey, Thorsten, so was Schönes hat noch nie jemand zu mir gesagt. Woll'n wir mal nen Kaffee trinken geh'n?” Und Thorsten kann sein Glück kaum fassen und nur schwer widerstehn, sofort nach ihrer Hand zu greifen, aber hat auch ein bisschen dazugelernt nach all den Jahrn.
Und er sagt: “Ja, Hilde, wie wär's denn so mit übermorgen? Denn Morgen hab ich gar nicht so viel Zeit.” Und Hilde sagt: “Ja, das hört sich doch gut an.” Und dann gehen sie jeder für sich nach Haus und denken an den anderen. Und als sie zu Bett gehn schleicht sich ein kleines Lied in ihren Kopf:

Hilde...

Und Hilde sitzt an ihrem Frühstückstisch und kann gar nicht richtig essen, knabbert nur an ihrem Brot. Sie
überlegt: Irgendwo auf dem Dachboden muss doch noch diese Kiste mit den alten Klamotten sein. Ich motte die mal lieber aus. Vielleicht ist da ja noch was bei. Und sie steigt auf die Leiter und findet nen alten Karton und sie sucht immer weiter, bis sie es in den Hand hat: Das Kleid mit den viel zu roten Punkten und genau das zieht sie am nächsten Abend an.
Thorsten sieht sie schon von Weitem und er ruft ihr zu:

Hilde...

Und so gehn sie zusammen ins Café und Hilde nimmt langsam Thorstens Hand, weil er das so schön fand und sie lachen und reden über die alten Zeiten. Und Hilde vergisst, dass sie eigentlich längst nach Hause wollte. Und Thorsten hofft, Hilde würde vielleicht noch ein paar Stündchen bei ihm bleiben. Bevor der Kellner ihnen die Rechnung bringt, schreiben sie noch ein paar Zeilen auf nen Bierdeckel:

Hilde...

credits

from Live op Amrum, released October 27, 2017

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Die Tüdelband Hamburg, Germany

Die Tüdelband from Hamburg has been singing their authentic, handmade pop in Low German ("Plattdeutsch" or simply "Platt") since 2009, playing at festivals, in clubs and country inns.

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